«Frieden durch das Teilen einer Schale Tee» war das Leitmotiv von Dr. Sōshitsu Sen, Grossmeister in 15. Generation der Urasenke-Teeschule in Kyōto. Unser Verein, die Urasenke Tankōkai Zurich Association wurde mit dem Ziel gegründet, Menschen durch den japanischen Teeweg zu vereinen und die dadurch entstehenden Freundschaften und die Verbundenheit zu fördern.
Es ist in unserem Interesse, einen interkulturellen Austausch zu pflegen und die Tradition des Teewegs weiter zu erhalten und zu entwickeln. Ferner leisten wir einen wertvollen Beitrag zur kulturellen Vielfalt in Zürich und Umgebung.
Unser Verein ist für alle Menschen offen, die Interesse daran haben, ihre Praxis des Teewegs zu vertiefen, bietet verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten und organisiert auch öffentliche Veranstaltungen.
Veranstaltungen
Wir organisieren mehrmals jährlich verschiedene Anlässe zur japanischen Teezeremonie und verwandten Themen, wie zum Beispiel Seminare, Kalligraphie-Kurse oder Vorträge.
Teebestellung
Zweimal jährlich organisieren wir eine Sammelbestellung bei 丸久小山園 (marukyū koyamaen) direkt in Japan, um unseren Mitgliedern den Zugang zu hochwertigem Tee zu erleichtern.
Zeitschriften
Die (japanischen) Zeitschriften 淡交 (tankō) und なご (nagomi) bestellen wir jeweils und führen eine Zirkulationsliste.
Vorführungen
Sie möchten einmal mit einer Gruppe von Interessierten bei einer Teezeremonie dabei sein und mehr über die Hintergründe erfahren? Gerne organisieren wir für Sie eine massgeschneiderte Vorführung!
Informationen aus der Teewelt
Wir halten unsere Mitglieder à jour und leiten wertvolle Informationen zu Seminaren, Veranstaltungen und Geschehnissen in der Teewelt weiter.
Bibliothek
Wir verleihen kostenlos an unsere Mitglieder Bücher aus unserer weitläufigen Vereinsbibliothek, welche fast alle Ausgaben des englischsprachigen Chanoyu Quarterly sowie japanische, bebilderte Bücher zu allen grundlegenden Zubereitungen enthält enthält.
Bevorstehende Veranstaltungen
Wir freuen uns auf...
Eines der Hauptanliegen unseres Vereins ist es, den japanischen Teeweg für unsere Mitglieder und die Öffentlichkeit erlebbar zu machen.
07-Oct-2025
Extern: Tee in Gruyère
Dies ist keine offizielle Veranstaltung von Tankōkai Zürich, aber vom 7.10. bis 12.10 findet wieder das La Part Dieu-Seminar in Gruyère, Freiburg statt
05-Nov-2025
Abschied vom Teebesen
Beim 茶筅供養 (chasen kuyō) wird den Teebesen, welche einem dieses Jahr gute Dienste geleistet haben, gedankt, bevor sie rituell verbrannt werden. Für Tankōkai Zürich-Mitglieder ist dieser Anlass kostenfrei; Freunde und externe Interessierte können ➡️ hier Karten erstehen.
31-Jan-2026
Facetten der Teezeremonie
Anlässlich der Ausstellung Japan de Luxe - Die Kunst der Suirmono-Drucke werden wir im Museum Rietberg verschieden Vorführungen, Workshops und Vorträge zur japanischen Teezeremonie halten. Weitere Informationen folgen!
01-Apr-2026
HV
Die alljährliche Hauptversammlung für unsere Mitglieder findet wieder im Volkshaus statt.
Als Tankōkai Zürich führten wir ein zwei-tägiges Seminar in den Räumen des Museums Rietberg durch.
Wieder konnten wir im 一心庵 (isshin-an) und in der Remise üben, weshalb alle Teilnehmer mehrmals an den Gruppenübungen teilnehmen konnten. Diesmal haben wir im Teeraum oben 三友花月 geübt, wobei als Erstes jeder der 5 Teilnehmer ein Blumengesteck arrangiert. Es war schön, die grosse 床 (toko, Bildnische im Teeraum) mit so vielen unterschiedlichen Vasen zu sehen; und wir hatten grosses Glück, dass wir so viele tolle Blumen zur Auswahl hatten.
Wie man sehen kann, beginnt der erste Gast mit der Vase in der Mitte; die zweiten und dritten Gäste nehmen sich die Vasen links und rechts davon. Der vierte Gast und Gastgeber stecken die Blumen in den hängenden Vasen. Daraufhin wird wie in 且座 (shaza) Räucherwerk gelegt — anstelle der Kohle, welche in dieser Übung nicht gelegt wird. Der Abschluss ist ein ganz gewöhnliches 花月 (kagetsu), allerdings in einer sehr sommerlichen Atmosphäre.
In der Remise konnten wir einfachere 花月 (kagetsu)-Variationen üben, wie zum Beispiel auch 無言 (mugon), bei welchem nicht gesprochen wird.
Zusammen mit Ursula Kohli, welche viel Erfahrung im Herstellen von Teegegenständen hat, schnitzten wir an diesem Sonntag jeweils zwei Teelöffel aus Bambus.
25 Teilnehmer waren anwesend. Wir konnten Budget und Jahresbericht abnehmen, über ein paar kommende Veranstaltungen im 2025 diskutieren, zwei neue Mitglieder in den Vorstand wählen und einige Zugänge begrüssen. Im Anschluss konnten wir ein gemeinsames Abendessen geniessen.
Am Samstag, dem 25. Januar 2025, organisierte Tankōkai Zürich einen Kalligrafie- und Mal-Workshop mit der renommierten Kalligrafin Chikako Thomsen. In einem kleinen Rahmen mit sechs Teilnehmenden widmeten wir uns der Darstellung der japanischen Pflaumenblüte, die traditionell als Symbol für das Neujahr gilt und zugleich den nahenden Frühling erahnen lässt.
Zu Beginn lernten wir, die feinen Blätter der Pflaumenblüte zu malen; im weiteren Verlauf ergänzten wir Äste und Stämme, bis schliesslich ein vollständiger Pflaumenbaum als harmonische Komposition aller Elemente entstand. Besonders bereichernd waren die präzisen Hinweise und Korrekturen von Chikako, die uns halfen, unsere Technik weiter zu verfeinern. Auch wenn die Tuschmalerei im Wesentlichen mit Schwarz-, Weiss- und Grautönen arbeitet, liegt gerade in dieser bewussten Reduktion eine tiefgehende Symbolik, die Ausdruck und Zartheit zugleich ermöglicht. In der Pause bereitete Miya mit viel Liebe Tee zu und servierte Süssigkeiten — eine willkommene Gelegenheit, innezuhalten, sich auszutauschen und die besondere Atmosphäre gemeinsam zu geniessen.
Am Abend des 13. November 2024 führte Tankōkai Zürich in Zusammenarbeit mit dem Museum Rietberg zum zweiten Mal das 茶筅供養 (chasen kuyō) durch. 14 Vereinsmitglieder wirkten mit und betreuten die etwa 20 Gäste mit grosser Sorgfalt. Nach einer Einführung durch Kaori Miyanishi Reitinger im Atelier für Kunstvermittlung begaben sich alle zur Feuerschale hinter der Villa Wesendonck, wo bereits ein Feuer brannte. Gemeinsam rezitierten wir das buddhistische Herz-Sutra (般若心経, hannya shingyō), während nach und nach die Teebesen und auch 茶巾 (chakin, Leinentücher zur Reinigung der Teeschalen) dem Feuer übergeben wurden. Den feierlichen Abschluss bildete die Durchführung einer einfachen Zubereitung (略盆, ryaku bon) an vier Tischen im Atelier, ausgeführt von Mitgliedern des Vereins. In dieser getragenen, aber offenen Atmosphäre entstanden zwischen Gästen und Gastgebern anregende Gespräche über die Teezeremonie und ihre Bedeutung. Für viele war es das erste Mal, ein solches chasen kuyō sowie eine kleine Zubereitung aus nächster Nähe zu erleben — eine eindrückliche Begegnung mit einem selten zelebrierten Aspekt des Teewegs. Nachdem die letzten Gäste verabschiedet worden waren, bedankte sich die Vereinspräsidentin herzlich bei allen Mitwirkenden für die gelungene Durchführung dieses besonderen Abends.
Die shichijishiki sind ursprünglich 7 Übungen, welche unter Anderen Yūgensai mit seinem Bruder und deren Zen-Lehrer im 18. Jahrhundert entwickelt haben, weil sie den Geist des wabi-Tees durch die leichten Gespräche während der Übungsstunden in Gefahr sahen. Darum ordnete der Zen-Lehrer Mugaku jeder Übung ein Gedicht zu, um deren spirituellen Hintergrund zu beleuchten. Die wohl bekannteste dieser Übungen ist das kagetsu, für welches Mugaku folgende Zeilen passend fand: Bedenke die Austauschbarkeit (互換機鋒看子細), mit welcher er gemeint hat, dass Gast und Gastgeber zwar klare, unterschiedliche Rollen haben (hinju rekinen、歴然), aber auch austauschbar seien (hinju gokan、賓主互換).
Seit damals haben sich weitere Übungen und Variationen dazugesellt, von welchen wir am Sonntag, den 27.10, eine zu üben Gelegenheit bekamen. Diese Übung war das setsugekka, welche Gengensai entwickelt hat und welche dem kagetsu ähnelt. Allerdings können dort mehr als 5 Menschen mitspielen, und es werden Süßigkeiten serviert! Dabei wandert das orisue herum wie bei kagetsu, und wer einen tsuki zieht trinkt Tee, wer eine hana zieht macht einen Tee, und — neu! — wer einen yuki zieht darf sich eine Süßigkeit nehmen. Das Spiel endet, sobald jemand yuki, tsuki und hana einmal gezogen hat. Daher leitet sich auch der Name des Spiels ab, denn diese drei Wörter werden auch setsugekka ausgesprochen.
Üben durften wir wieder im Teeraum isshin-an des Museums Rietberg. Besonders war diesmal, dass ein Stock unterhalb davon 4.5 Matten aufgestellt waren, sodass eine weitere Gruppe üben konnte. Das war eine gute Idee, denn so musste kaum jemand darauf warten, endlich an der Reihe zu sein. Während also eine grosse Gruppe oben setsugekka spielen konnte, konnte eine kleinere Gruppe unten beispielsweise hira-kagetsu üben.
Besonders war auch, dass der ro bereits geöffnet war! Das trug zusätzlich zu der guten Stimmung bei, denn für viele war es das erste Mal dieses Teejahr, dass sie mit dem ro Tee machen konnten. Weitere Punkte, die zu einem gelungenen Tag beigetragen haben, waren sicher zunächst die gute Anleitung von Miya und Kaori! Allerdings waren da auch die schönen Gegenstände, welche einige Mitglieder mitgebracht hatten, wie beispielsweise den oki-ro für den zweiten Stock, das tsurezure dana, die beeindruckende Schriftrolle 雪月花 (setsugekka) und kama, und die schönen Übungs-Gegenstände des Museums. Den grössten Einfluss aber, so schien denjenigen, mit denen ich in der Mittagspause gesprochen hatte, und auch mir selber, hatten die Teilnehmer, welche mit gesunder Neugierde, gegenseitigem Respekt und Humor diesen Tag zu einem zugleich lehrreichen wie auch freundschaftlichen Tankōkai-Anlass machten.
Bei unserer kagetsu-Übung trugen alle Teilnehmenden kimono oder yukata und waren voller Energie und Neugier, eine der sieben traditionellen Übungsformen — shichijishiki, entstanden im Jahr 1747 — kennenzulernen. Es heisst, dass Joshinsai und Mugaku Soen zehn Jahre benötigten, um diese Übungsreihe in ihrer heutigen Form zu entwickeln.
Wir begannen mit 平花月 (hira kagetsu), der einfachsten Form der Übung, bei der per Los aus dem orisue bestimmt wird, wer von den fünf Personen Gastgeberin oder Gast ist. Dieses Spiel hat uns grosse Freude bereitet, nicht zuletzt durch den gemeinsamen Genuss von Tee und den liebevoll mitgebrachten Süssigkeiten von Miya und Mulan. Ein besonderer Dank gilt unserer Teemeisterin Miya, die uns mit viel Geduld und Feingefühl angeleitet hat — sei es beim Gehen, Sitzen oder in der Zubereitung des Tees. Insgesamt waren wir 18 Personen.
Die Wetterverhältnisse waren so ungünstig, dass wir unseren traditionellen Teetag am See schweren Herzens absagen mussten. Doch fast in letzter Minute erhielten wir eine überraschende Einladung nach Aefligen – ins Teehaus von Ursula Kohli. Von den acht Tankōkai-Mitgliedern, die sich für den Teetag angemeldet hatten, konnten schliesslich sechs diesen besonderen Nachmittag in vollen Zügen geniessen. Wir hatten die Gelegenheit, aussergewöhnliche Teegegenstände zu bestaunen und einzusetzen. Beim leichten Tee wechselten wir uns in der Rolle der Gastgeber ab. Ein besonderes Highlight war ein Teelöffel in Speerform — ein seltenes Stück, von dem es nur sieben nahezu identische Exemplare geben soll, einst hergestellt für sieben Generäle. Keiner von uns hatte je zuvor einen solchen in der Hand gehalten. Er war so breit, dass er wunderbar vollmundige Schalen Tee ermöglichte. Auch die Schale mit den Süssigkeiten reiste lebhaft durch den Raum — ein kleiner, aber schöner Ausdruck der Dynamik und Freude, die diesen Nachmittag geprägt haben.
Während dieser drei intensiven Tage leitete uns Meisterin Nojiri mit unermüdlicher Energie an, Haltung und Konzentration im Teeweg zu vertiefen. Mit feinem Gespür erklärte sie uns die Details, oft indem sie uns imitierte – so wurde schnell und deutlich sichtbar, worauf es ihr ankam. Wir waren tief beeindruckt, dass sie trotz ihrer 88 Jahre mit solcher Lebendigkeit und Klarheit unterrichtete. Am ersten Abend hatten wir die besondere Freude, ihren Geburtstag in der Wohnung von Ital von Reding gebührend zu feiern.
Nach dem morgendlichen zazen lehrte sie uns die Grundlagen von leichten und dicken Tee und zeigte, wie man in der Teezeremonie zugleich entspannt und fokussiert bleibt. Diese drei unvergesslichen Tage waren ein kostbares Geschenk – eine Gelegenheit, dem 初心 (shoshin, Anfängergeist) neu zu begegnen.
Ein besonderer Dank gilt Miya, deren geduldige, präzise und kontinuierliche Übersetzung und Anleitung es uns überhaupt erst ermöglichten, das Gesagte zu verstehen und tiefer zu erfassen. Ebenso danken wir dem Musseum Rietberg und Team von Herzen für die Zurverfügungstellung des Teeraums, sowie für ihre Unterstützung bei Vorbereitung und Aufräumen.
Am 1. November 2023 führte die Tankōkai Zürich in Zusammenarbeit mit dem Museum Rietberg erstmals ein hasen kuyō durch – eine feierliche Zeremonie zur Verabschiedung gebrauchter Teebesen – und reichte im Anschluss allen anwesenden Gästen eine Schale Tee.
Der Tag präsentierte sich in herbstlicher Stimmung: Rot- und gelbgefärbte Blätter schmückten die Bäume, eine frische Brise wehte uns ins Gesicht, und der Himmel lag in einem sanften Grau. Trotz des wechselhaften Wetters konnte der Anlass wie geplant durchgeführt werden.
Mit dem Einbruch der frühen Dunkelheit nach der Zeitumstellung wurde hinter der Villa Wesendonck in einer Feuerschale ein loderndes Feuer entzündet. Auf zwei kleinen Tischchen – wie Altärchen arrangiert – lagen Blumen und in weisse kaishi gehüllte Teebesen. Kerzen wiesen den Gästen den Weg, die bald eintrafen. Als alle 28 Gäste versammelt waren, eröffnete Frau Miyanishi die Zeremonie mit einem kurzen Vortrag.
Sie erklärte, dass im japanischen Denken Gegenstände, die über lange Zeit mit Hingabe verwendet werden, eine Seele entwickeln. Unter den Teegeräten, so sagte sie, arbeite der Teebesen am härtesten – und beklage sich nie. Doch da er ein Verbrauchsgegenstand ist, muss er regelmässig ersetzt werden. Um der „Seele“ des chasen gerecht zu werden, wird er nicht achtlos entsorgt, sondern in einer würdevollen Zeremonie dem Feuer übergeben – als Ausdruck tiefer Dankbarkeit.
Gemeinsam versammelten wir uns um das Feuer. Nach dem Vortrag rezitierten alle gemeinsam das Herz-Sutra (hannya shingyō). Anschliessend konnte sich jede und jeder einen chasen nehmen und ihn dem Feuer übergeben. Während einer zweiten Rezitation durften alle Anwesenden nacheinander Räucherwerk als kleine Opfergabe entzünden.
Im Anschluss an die Feuerzeremonie fanden sich die Gäste im Vorhof des Museums ein. Dort, an den Tischen des Museumscafés, wurden wärmende Sitzkissen verteilt, die mit Dankbarkeit angenommen wurden. Frau Miyanishi hatte eine herbstliche Süssigkeit vorbereitet: kuri-yōkan, die wir allen Gästen reichten. Gleich darauf wurde im Atelier der Remise Tee geschlagen und serviert – eine wohltuende, wärmende Schale, die von den Gästen mit Freude und Achtsamkeit genossen wurde.
Als die leeren Schalen zurückgegeben wurden, verabschiedeten sich die Gäste nach und nach – in Stille und mit sichtbarer Wertschätzung für diesen besonderen Abend, der durch seine Atmosphäre, Tiefe und Herzlichkeit lange in Erinnerung bleiben wird.
Heute lud Tankōkai Zürich erneut zu einem kagetsu-Tag in den bezaubernden Teeraum des Museums Rietberg ein. Der Morgen begann stimmungsvoll — mit viel Sonnenschein und vorbeiziehendem Nebel — ein verheissungsvoller Auftakt zu einem besonderen Tag.
Die zahlreichen Teilnehmenden — darunter sowohl erfahrene als auch erstmalig praktizierende kagetsu-Freunde — waren gespannt und voller Vorfreude. Das Interesse war gross, und für viele bot sich die schöne Gelegenheit, unter idealen Umständen alte Weggefährten aus dem Teeweg wiederzusehen.
Geleitet wurden die Übungen von Frau Miyanishi, die mit bewundernswerter Energie und ansteckender Freude gleich acht kagetsu-Zubereitungen anleitete! Ihre Präsenz inspirierte uns alle — konzentriert, lebendig und voller Elan.
Die Atmosphäre war geprägt von hoher Aufmerksamkeit und Engagement. Die Gruppen waren vielfältig gemischt, was besonders den Lernenden zugutekam — sie wurden mitgetragen, unterstützt und sanft in die doch anspruchsvolle Welt des kagetsu eingeführt.
Besonders berührend war jener fast magische Moment, wenn alle Bewegungen — jede für sich klein und präzise — in vollkommener Synchronität zusammentrafen. Für die zuschauenden Gäste war dies ein lehrreicher, aber ebenso ästhetisch und innerlich bewegender Augenblick.
Vor jeder Zubereitung wurden wir mit erlesenen Süssigkeiten verwöhnt: Kastanien-yōkan namens yamazato und mit kinako umhüllte Walnüsse namens Herbstsonne. Die Mittagspause verbrachten die Gruppen im Café des Museums — das mit japanisch inspirierten Speisen überraschte, eine köstliche Ergänzung zum Tagesprogramm.
Für manche war dies der erste Besuch im Rietberger Teeraum — eine eindrucksvolle, neue Erfahrung, die den Rahmen des Seminars auf besondere Weise bereicherte.
Heute wurden folgende Formen des kagetsu praktiziert:
4 × hira kagetsu
kinin kyōtsugi koicha tsuki kagetsu
koicha tsuki kagetsu
mugon nagekomi kagetsu
musubibukusa kagetsu
Beim nächsten Mal möchten wir uns noch komplexeren Formen widmen — heute haben wir bereits einen vielversprechenden Vorgeschmack erhalten und sind voller Vorfreude.
P.S.: Wir verwendeten den dünnen Tee namens iwashimizu hachimangū, den Frau Mukai Tankōkai Zürich geschenkt hatte. Ein herzliches Dankeschön an Frau Mukai!
Nach einer Terminverschiebung konnte am Samstag, dem 30. September, unser Tankōkai-Flohmarkt endlich stattfinden. Sechs Interessierte fanden sich bei Christine Junod ein und zeigten grosses Interesse an den ausgestellten Gegenständen.
Mit Neugier wurde alles begutachtet und anprobiert — stets in der Hoffnung, das eine oder andere passende Stück zu entdecken. Besonders gross war das Interesse — oder auch das Bedürfnis — bei kimono, obi, obiage und obijime. Auch einige Teeschalen fanden an diesem Nachmittag eine neue Besitzerin.
Zum Abschluss des Flohmarktgeschehens versammelten wir uns im Teeraum, wo wir gemeinsam Matcha und Süssigkeiten genossen — ein stimmungsvoller Ausklang in entspannter Atmosphäre.
Auch wenn die Runde eher klein war und mit mehr Anwesenden sowie einer grösseren Auswahl an Gegenständen noch mehr Dynamik entstanden wäre, war es ein gelungener, gemütlicher Anlass mit schönen Begegnungen.
Endlich konnte der lang geplante tsukimi-Abend stattfinden. Das Wetter war leicht bewölkt, bei angenehmer und geradezu idealer Temperatur.
35 Personen hatten sich angemeldet und trafen sich um 20:00 Uhr vor dem Eingang des Museums Rietberg. Gemeinsam spazierten alle zu den vorbereiteten Teeplätzen am südlichen Ende des Rietberg-Parks. Leider hatte sich dort bereits eine Gruppe junger Leute mit Grill und Musik niedergelassen, sodass wir gezwungen waren, etwas weiter ins Innere des Parks auszuweichen — eine Entscheidung, die wir später bereuen sollten.
Wir breiteten drei Planen aus und teilten die Teilnehmenden auf drei Gruppen auf. Innerhalb jeder Gruppe bereiteten Mitglieder der Tankōkai Zürich reihum eine Schale Tee im ryakubon-Stil zu.
Als Süssigkeiten wurden Maroni-chakin shibori mit dem Namen aki no minori (die Ernte des Herbstes) sowie mochi und Maroni serviert.
Mit Einbruch der Dunkelheit warteten wir gespannt auf den Mondaufgang. Um 21:00 Uhr war vom Mond noch nichts zu sehen. Auch um 21:10 blieb der Himmel wolkenverhangen. Das kam uns seltsam vor — also begab ich mich auf die Suche nach dem Mond. Und tatsächlich: „Gefunden!“ Der Mond war weiter östlich aufgegangen als beim letzten tsukimi im August. Durch die prachtvollen Bäume in unserer Nähe blieb er uns allerdings verborgen.
So verliessen alle kurzerhand die Teeplätze und versammelten sich am Rand des Parks, wo der Blick auf den Mond endlich möglich war. Ein klein wenig chaotisch — aber auch unvergesslich.
Was wir sahen, war ein Super Blue Moon — ein seltenes Himmelsereignis, das sich erst in 20 Jahren wiederholen wird. Wir hoffen, dass wir ihn dann direkt von unseren Teeplätzen aus betrachten dürfen.
Trotz der kleinen Umstände genossen alle Anwesenden den stimmungsvollen Abend, den geteilten Tee und den gemeinsamen Blick in den nächtlichen Himmel sehr.
Gegen 22 Uhr machten wir uns langsam auf den Heimweg. Ein herzlicher Dank geht an Herrn Christoph Meier, der dafür sorgte, dass die Museumstoilette bis 22 Uhr geöffnet blieb — vielen Dank!
Ein herrlicher Sommertag ging zu Ende — begleitet von strahlendem Sonnenschein und tiefblauem Himmel, der unseren Teeanlass am See in eine geradezu zauberhafte Kulisse hüllte.
Trotz der Sperrung des Seebeckens hatten sich zahlreiche Gäste auf den Weg gemacht, um mit uns gemeinsam Tee zu geniessen. Direkt am Ufer entstand ein eindrucksvoller Ort der Begegnung mit der japanischen Teekultur — wahlweise auf einem schwimmenden Floss oder bodennah auf echten tatami-Matten, mit weitem Blick über den Zürichsee.
Verschiedene Zubereitungsformen konnten aus nächster Nähe erlebt werden — sei es chabako oder bonryaku, alles unter freiem Himmel und in unmittelbarer Nähe zur Natur. Der Tee wurde traditionell mit heissem Wasser aufgegossen; für die Neugierigen (und Hitzebelasteten) gab es zudem eine erfrischende Variante mit Eiswasser.
Diese besondere Darreichung sorgte für eine wohltuende Abkühlung — begleitet von aussergewöhnlich feinen okashi, die an diesem Tag zu kühlenden, bezaubernden Highlights wurden: kohakukan, kinguokukan und kangōri — liebevoll und kunstvoll zubereitet von Kaori Miyanishi Reitinger.
Einige Gäste und Teilnehmende waren zum allerersten Mal dabei — doch für viele wird dieses Erlebnis lange in Erinnerung bleiben. Selbst unsere jüngste Besucherin, gerade einmal vier Jahre alt, war so begeistert von der Atmosphäre und den Köstlichkeiten, dass sie sogleich selbst einer nächsten Person Tee zubereiten wollte.
Um den kulturellen wie auch festlichen Bogen zu schliessen, durften wir einem besonderen musikalischen Beitrag lauschen: Ein Alphorntrio verzauberte uns mit seinen Klängen — stehend auf dem Floss, direkt über dem Wasser.
Hinter diesem gelungenen Tag steckte viel Vorbereitung: Die dōgu wurden sorgfältig ausgewählt, transportiert und arrangiert, die Rollen klar verteilt, alle Beteiligten instruiert — und immer wieder unterstützte man sich gegenseitig, aufmerksam und hilfsbereit.
Der Abend klang aus mit Feuer, üppiger Grillade, grossem Salatbuffet und liebevoll zubereiteten Besonderheiten wie yaki onigiri, frischer Melone und gutem Wein. Ein herzliches Dankeschön an alle, die mitgewirkt haben!
Nicht vergessen sei auch der Kirschbaum, der uns mit wertvollem Schatten beschenkte — und hin und wieder mit einer fallenden Kirsche für eine überraschende (wenn auch leicht schmerzhafte) Begegnung sorgte. Ebenso danken wir dem Sonnenschirm, der trotz gelegentlicher Ausflugsversuche mit dem Wind standhaft blieb — und so manchen vor Sonnenbrand bewahrte.
Unter der hervorragenden Anleitung von Kaori Miyanishi Reitinger wurde dieser Kurs durchgeführt. Schritt für Schritt führte sie uns durch das Rezept — begleitet von unzähligen hilfreichen Hinweisen, Erklärungen und praktischen Tipps.
Alle Teilnehmerinnen waren motiviert und mit grossem Interesse bei der Sache. Der Kurs fand via Zoom statt, sodass jede in ihrer gewohnten Küche arbeiten konnte. Für heitere Momente sorgten dabei unter anderem einige kreative, digital eingeblendete Haarbänder, die uns allen ein Lächeln ins Gesicht zauberten.
Aus Agar-Agar, Gewürzen, Aromen, etwas Lebensmittelfarbe nach Belieben, 350 g Zucker und 150 g Wasser entstanden hübsche, individuell gestaltete okashi, die auch am darauffolgenden Teetag grossen Anklang fanden.
Ein herzliches Dankeschön für diesen wunderbaren Kurs!
25 Personen anwesend, plus 3 per Zoom, 11 Mitglieder haben sich entschuldigt, 2 haben sich vertreten lassen. Zum Abschluss des Abends konnten wir im Ichizen wunderbares Essen bei ausgelassener Stimmung geniessen.
Mit gut 20 Mitgliedern fuhren mit dem Schiff auf dem Zürich-See, um den Mond zu sehen. Verschiedene Teilnehmer hatten Tee-Boxen (茶箱) und Tablette (略盆)mitgebracht, um zusammen mit den von unserer Präsidentin verteilten Süssigkeiten Tee zu geniessen können. Tatsächlich tauchte der Mond dann am Ende der Schifffahrt über dem Opernhaus auf!
Vorstandsmitglieder
Unser Vorstand organisiert die Veranstaltungen und hilft unseren Mitgliedern wichtige Informationen zu erhalten.
Hegen Sie den Wunsch, mehr in die Welt des japanischen Tees einzutauchen? Möchten Sie Ihr schon vorhandenes Wissen über Tee erweitern und sich mit Gleichgesinnten treffen und austauschen; oder stehen Sie noch ganz am Anfang Ihres persönlichen Teewegs?
Dann sind Sie hier goldrichtig! Bei einem Jahresbeitrag von 60 CHF bekommen Sie von uns alle Informationen zu unseren Aktivitäten, und sind zu unseren Anlässen eingeladen. Lesen Sie unsere Statuten und füllen Sie noch heute das Kontaktformular aus.
Unterricht
Möchten Sie die japanische Teezeremonie üben?
Begeben Sie sich noch heute auf den Teeweg und lernen Sie die komplexen Abläufe der Teezeremonie kennen. Üben Sie sich in Achtsamkeit und lernen Sie ganz neue Aspekte des Zusammenlebens kennen.
Unser Verein unterrichtet nicht direkt, sondern sind einige unserer Mitglieder qualifizierte Lehrerinnen, bei welchen Sie eine Schnupperlektion besuchen und Unterricht nehmen können.
Seit 1990: Ausbildung nach der Urasenke-Schule in der Schweiz und im Ausland.
Chadō ist eine meditative Kunst. In der heutigen Zeit wird es immer wichtiger, in die Stille und zu sich Selbst zurückzufinden. Wesentlich bei der Zubereitung des Tees und dem Ausüben der Teezubereitung ist die innere Empfindung und die Harmonie der Bewegungen.
Der Unterricht ist für alle offen.
Alle Infos und Anmeldungen sind auf der Homepage ersichtlich.
Meian Sōsō Ken
Eigener Teeraum Meian Sōsō Ken in Zürich, wo regelmässig Untericht, Präsentationen und Seminare stattfinden.
Unterricht
Einführungskurse (warigeiko)
Die Grundabläufe der Teezubereitung kennenlernen und üben. Auf Anfrage.
Unterricht (okeiko)
Gruppenunterricht für Anfänger bis Fortgeschrittene, jeweils donnerstags ab 13 Uhr. Auf Anfrage auf samstags und Einzellektionen.
Samstags und Einzellektionen nach Anfrage.
Wir üben jeden Mittwoch und 2 mal monatlich am Wochenende. Die Übung beginnt um 12:00 und endet, nachdem der letzte Schüler geübt hat. Die Übungen sind gemäss des Curriculums der Urasenke-Teeschule von ryakubon bis shindaisu aufgebaut. Sie können Teestunden in diesem Zeitraum besuchen, wie es Ihnen beliebt.
Das zazen (Sitzmeditation) von 11:00 - 12:00 Zazen ist optional. zazen dient dazu, die eigene Haltung und Atmung wahrzunehmen und den Weg finden, sich für sich selbst und für andere zu entspannen.
Für die kagetsu-Übung organisieren wir separate Daten.
Anfänger, Schnuppererinnen und Schnupperer sind herzlich willkommen. Kommen Sie unverbindlich vorbei und trinken Sie Tee mit uns.
Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Bitte schreiben Sie eine Email.
Kaori Miyanishi Reitinger
Döltschihalde 05, 8055 Zürich kmr@tankokaizurich.ch
In Fortbildung seit 1980
Professorin der Urasenke-Schule
Sōyu Mukai
Teemeisterin der Urasenke-Schule
Professor Grad
Man trägt Tee in sich
Diese japanische Redewendung bedeutet so viel wie: „man hat eine sanfte Ausstrahlung“ und beschreibt den inneren Zustand, der während einer Teezeremonie erlangt wird.
Sobald man die mit Glimmer verzierte Schiebetüre zum Teeraum öffnet, wird der Gast vom Raum erfüllenden, indirekten Licht über den Tatamimatten empfangen. In dieser allgegenwärtigen Ruhe des Raumes setzt sich der Gast nach einer vorgegebenen Sitzordnung. Das feine Geräusch der leuchtend weissen Tabi-Socken der Teemeisterin sowie die Reinigung der Teeutensilien mit dem roten Seidentuch lassen den Teeraum immer reiner erscheinen.
Wenn dann der grüne Matcha-Tee mit dem Teebesen in heissem Wasser mit präzisen Bewegungen aufgerührt wird, durchströmt dessen Duft den gesamten Raum. Der Gast hält die Teeschale sorgfältig mit beiden Händen und trinkt den Tee Schluck für Schluck in Dankbarkeit. Der Geschmack des grünen Tees erfüllt nicht nur den Mund, sondern durchdringt den gesamten Körper und bewirkt eine tiefe, innere Ruhe.
Diese Ruhe und die Würde der Teezeremonie trägt der Gast mit sich, wenn er sich anschliessend wieder dem Alltag zuwendet. Er „trägt Tee in sich“, wie der Japaner sagt.
Mein Profil
2019 Auszeichnung durch den japanischen Aussenminister 外務大臣表彰
2014- Professor Grad Teemesier der Urasenke Teeschule
2007- Leitung des Teeraum Isshin-an des Museums Rietberg
2006 Projektleitung des neuen Teeraums, Isshin-an im Museums Rietberg
2002- Museum Rietberg tätig
1988- Teemeisterin der Urasenke Teeschule
Weitere Diplome
Ikebana: Ikenobo Professor Grad
Kyoto Kimono Schule: Lehrerdiplom
Zen Ausbildung
Teeräume
Teeraum des Museums Rietberg Konzept und Projektleitung, Isshin-an
FHNW Basel Semesterarbeit: Teeraumbau Konzept und Durchführung, Chikushin-an
Vorführungen
2015 Kunsthaus Aarau
2017 Design Miami Basel
Institute und Firmen
Japanische Botschaft in Bern
Kanebo Swiss
ETH ZH
Museen: Kunsthaus Zürich und weitere
Mulan 宗慕 sōboSun
Ich bin in einem Zen-Buddhismus Tempel Quartier in China aufgewachsen. Im 2005 kam ich wegen meines Architekturstudiums in die Schweiz. Ich bin eine diplomierte Architektin ETH und arbeite als Geschäftsführerin SML Architektur GmbH ETH/SIA in Zürich. Als Architektur-Forscherin/Dozentin habe ich an verschiedenen Universitäten in der Schweiz, China und Japan gearbeitet. Die Chadō Ausbildung begann ich im 2015 bei Prof. Sōyu Mukai im Museum Rietberg und erhielt im 2024 den Titel als Teemeisterin der Urasenke Teeschule. Als professionelle Architektin und Teemeisterin möchte ich mit “Teehaus/Teeraum” als Schwerpunkt die Balance erreichen. Die realisierte Teehaus-Projekte sind auf SML Architektur ersichtlich. Tee und Zen sind verbunden, deswegen mache ich auch regelmässig Zazen in Zendo Inneres Lind.
向心庵 (*kōshin-an)
kōshin-an ist der Name unserer Teegruppe und unseres Übungsraums.
Einführungskurs: Auf Anfrage
Übung (okeiko): Freitagnachmittag, Freitagabend, Sonntagnachmittag in Winterthur
kagetsu: Einmal im Monat in Teehaus Liu in Bad Ragaz